Sucher, Josef, Dirigent (1843-1908). Eigenh. Brief mit U.

Berlin, 7. I. 1897.

4 SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 150.00

An einen namentlich nicht genannten Direktor: “Verzeihen Sie, daß ich mich mit meiner Sendung etwas verspätet habe. Ich kam aber vor Überbürdung im Geschäft nicht früher dazu, beifolgendes zu expedieren. Die zwei Briefe sind gerade für das von Ihnen zu unternehmende Werk außerordentlich interessant. Beziehen sich dieselben doch auf unsere damalige glückliche Zeit! [...] Uns geht es die vielen Jahre ganz gut, zu Arbeiten [!] ist genug [...]”.

Sucher studierte in Wien bei Simon Sechter und war als Korrepetitor an der Hofoper in Wien sowie als Dirigent des Akademischen Gesangvereins tätig. Später Kapellmeister an der Komischen Oper in Wien, brachte er am Leipziger Stadttheater die erste vollständige Aufführung von Wagners ‘Ring’ nach der Bayreuther Aufführung von 1876 heraus. “Als Dirigent, vor allem Wagners (die ‘Neutöner’ lehnte er ab), gehörte Sucher zur ‘unmittelbaren Tradition; das Urmusikantenhafte bildete den allein ausschlaggebenden Fonds’ (Schwers). So hatte er, der als Vertreter der älteren Schule den ‘großen Zug der Orchesterführung’ (Sternfeld, 397) bevorzugte, gegen die subtilere Technik, wie sie H. von Bülow und seine Kollegen F. Weingartner und R. Strauss vertraten, einen schweren Stand” (MGG XII, 1664).

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