Koschat, Thomas, Komponist und Chorleiter (1845-1914). Eigenh. Brief und eh. Vollmacht mit U.

Wien, 4. X. 1869.

Zusammen 2 SS. auf Doppelblättern. Folio.

 580.00

An und für Heinrich von Bayer: “Ich war heute hier um mit Ihnen persönlich Rücksprache zu nehmen, leider nicht angetroffen. Herr von Bayer, Sie thaten mir sehr unrecht, daß Sie sagten, ich verdiene kein Mitleid.

Herr v. Bayer! Ich will, da Sie für mich nicht das geringste Mitleid haben - das thun was Sie von mir verlangen, obwohl in der sicheren Voraussicht, daß es für mich sehr verhängnisvoll wird.

Ich übertrage Ihnen die Vollmacht per 16. d. M. an für mich bei der Theaterkasse jeden Monat 10fl zu beheben bis zur Tilgung. Herr v. Bayer! Sie werden vielleicht mein Unglück sein! Ich bitte entschuldige die Schrift, ich bin in Aufregung [...]” (undat. Br.).

Die mit 4. X. 1869 datierte Vollmacht berechtigt den Adressaten, sich die besagten zehn Gulden allmonatlich auszahlen zu lassen.

Der in Viktring in Kärnten geborene Sohn eines Färbermeisters beendete 1867 sein Chemiestudium, um sich gänzlich seiner musikalischen Ausbildung und Laufbahn zu widmen, die ihn vom Chorsänger der Wiener Hofoper zum Ehrenmitglied derselben (1907) avancieren ließ. "Das zu seiner Zeit berühmte 'Koschat-Quintett' [...] unternahm zahlreiche Konzertreisen in Europa und Amerika und trug sehr viel zur Popularität von Koschats Kompositionen bei" (MGG VII, 1639). 1934 wurde ihm zu Ehren in Klagenfurt ein Museum eröffnet. Vgl. Öst. Lex. I, 642.

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