Chavanne, Josef, Geograph (1846-1902). Eigenh. Brief mit U.

Wien, 7. V. 1881.

2 SS. 8vo.

 120.00

An Karl Sonklar von Innstädten: "[...] Ich habe nach Erhalt [Ihres Schreibens] mich sofort zu Herrn Hofrath Steinhauser begeben um mich vorzufragen wie weit die Schritte bezüglich der Einreichung an die Academie gediehen sind [...]".

Chavanne bereiste 1867-69 die USA, Mexiko, Westindien und Nordafrika, war nach seiner Rückkehr Hilfsarbeiter in der Meteorologischen Reichsanstalt in Wien, wurde 1875 Sekretär der Wiener k. k. Geographischen Gesellschaft und übernahm die Herausgabe von deren Mitteilungen. Vom Kongo 1884 mit topographischen Aufnahmen des Landes betraut, veröffentlichte er 1887 "Reisen und Forschungen im alten und neuen Kongostaat in den Jahren 1884/85", das sich allerdings später zum Teil als Plagiat erwies. 1888 wanderte er nach Buenos Aires aus, wurde 1895 Beamter im dortigen Hydrographischen Institut sowie Mitarbeiter des "Argentinischen Tageblattes" und schrieb u. a. "Temperatur- und Regenverhältnisse Argentiniens" (1902).

Der Geograph und Generalmajor Karl Sonklar von Innstädten (1816-85) zählt neben Friedrich von Simony und Anton von Ruthner zu den Pionieren der Alpenerforschung; als geographischer Schriftsteller hat Sonklar "durch gründliche und vielseitige Beobachtungen über Gletscher, hydrographische, meteorologische und biogeographische Erscheinungen, besonders die Höhengrenzen, die er seinen wissenschaftlichen Beschreibungen beschränkterer Gebiete der Alpen einverleibte, wissenschaftliches Material von Werth dargeboten und zugleich die Methode der Länderbeschreibung geklärt" (ADB). Neben militärwissenschaftlichen Abhandlungen in den Bereichen der Taktik und Kriegsgeschichte veröffentlichte er auch ein kunstwissenschaftliches Werk, das nach dem wohlwollenden Urteil der Zeitgenossen "in keiner Anstalt, in welcher über Kunst vorgetragen wird, fehlen" dürfe (Wurzbach).

Aus der berühmten Autographensammlung des Adalbert Freiherr von Lanna (1836-1909).

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