Millenkovich, Max von (Pseud. Max Morold), Musikschriftsteller und Direktor des k. k. Hofburgtheaters (1866-1945). 2 eigenh. Briefe mit U.

Wien, 30. VI. und 27. X. 1911.

Zusammen 4 SS. 8vo.

 120.00

An eine namentlich nicht genannte Adressatin: "Nicht umsonst habe ich den Wohltätigkeitssinn und den kollegialen Sinn der mir näher bekannten Schriftstellerin Mathilde Gräfin Stubenberg (derzeit in Schloß Pfannberg bei Frohnleiten - Steiermark) für Sie angerufen. Sie sandte Ihnen zur Bestreitung der dringendsten Auslagen 100 K [...]" (Br. v. 30. VI.).

"Für drei liebe Zeilen von Ihnen habe ich zu danken: für die wertvolle Zusendung Ihrer Skizzen, für das Schreiben, in dem Sie mich irrtümlich als P. Stein aus der Wollzeile begrüßen, u. für Ihre letzte Klage, die Gräfin Stubenberg betreffend [...]" (Br. v. 27. X.).

Adressatin ist laut einer zeitgenössischen Beschriftung in Bleistift eine Frau Plankenburg (d. i. Agnes Bogler v. Plankenburg, geb. 1848).

Der Sohn des Schriftstellers Stefan von Millenkovich (1836-1915) studierte in Wien Rechts- und Staatswissenschaft, arbeitete als Beamter in Kärnten und später im Unterrichtsministerium in Wien. "Seit 1915 war er Mitglied der Kunstkommission, 1917/18 Direktor des Wiener Burgtheaters. Danach schrieb Morold Musik- und Theaterkritiken, propagierte als Redner bei völkischen Veranstaltungen sein 'großdeutsches Bekenntnis' und hatte den Vorsitz der deutschnationalen 'Morold-Runde'. Bekanntheit erlangte er durch seine Opernbücher (u. a. 'Klopstock in Zürich', 1893) sowie als Verfasser zahlreicher Musikerbiographien (u. a. 'Cosima Wagner', 1937). Als Herausgeber der Anthologie 'Dichterbuch. Deutscher Glaube, deutsches Sehen und deutsches Fühlen in Österreich' (1933) schuf er erstmals einen Überblick über das Spektrum der konservativ bis nationalsozialistisch gesinnten Autoren" (DBE). Vgl. auch Kosch X, 1338.