Pechacek, Josef, Erzähler und Dichter (geb. 1906). “Die Schmittek-Passion”. Ms. Typoskript (Durchschlag) mit eh. Namenszug im eh. Titel und mit mehreren eh. Bearbeitungsmerkmalen.

[Wien,, um 1938].

20 SS. auf 20 num. und 1 nn. Bll. 4to.

 280.00

Typoskript der 40 Strophen umfassenden, 1938 bei Sussmann in Wien erschienenen Dichtung. Mit mehreren in der Buchausgabe nicht enthaltenen bzw. umgeänderten Passagen, so etwa die ersten zwei Zeilen der 40. und letzten Strophe: “Ist mancher auch ein Bösewicht - | sein Herz ist nicht aus Stein”, die in der Typoskriptfassung lauten: “Verhärtet eure Herzen nicht, | Sonst werden sie zu Stein” und, von Pechacek gestrichen, eh. ersetzt wurden durch: “Nicht jeder ist ein Bösewicht | Und hat ein Herz aus Stein”.

Josef Pechacek, literarisch der Arbeiterliteratur zugerechnet, war Schriftsetzer gewesen, bevor er nach 1938 als Reporter zu arbeiten begann. Im Zweiten Weltkrieg nach Russland kommandiert, galt er bald als vermißt. Sein literarisches Werk ist mit nur 3 Veröffentlichungen in Buchform (‘Kleine Chronik’, ‘Die Ballade von Schmitteks Glück und Ende’ und ‘Gedichte’) sehr schmal. Neben Hans Weigel verfaßte er u. a. Texte für das Kabarett ‘Stachelbeere’.

“Nach dem Ende der ,Stachelbeere' verloren wir ihn aus den Augen”, schreibt Hans Weigel in seinen Erinnerungen, “[n]ach dem Ende des Kriegs suchten wir ihn vergeblich" (Hans Weigel, Gerichtstag vor 49 Leuten. Rückblick auf das Wiener Kabarett der dreißiger Jahre. Graz u. a., Styria, 1981, 35). Vgl. auch Kosch XI, 1005, Giebisch-G. 293 und E. Früh, Josef Pechacek. Wien 1988.

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