Schöner Inkunabeldruck

Gregor I., Papst. Moralia in Job.

[Köln, Konrad Winters], um 1476.

328 Bll. Blindgepr. Lederband der Zeit über Holzdeckeln auf 5 Doppelbünden. Reste von Messingschließen. Folio (300:411 mm).

 12,500.00

Dritter Druck von Gregors erstem und umfangreichstem Werk. Gregors historische, vor allem aber allegorisch-moralische Auslegung des Buches Hiob "wurde vom 7. Jh. an eifriger gelesen als andere Schriften der Kirchenväter" (KLL). Seine Homilien zum Buch Hiob bestehen in "Ansprachen, die er für Mönche [...] gehalten hatte. Er gab damit ein Beispiel monastischer Bibelauslegung; sie war gekennzeichnet durch den Verzicht auf spekulative und philologische Fragen; sie zielte direkt ab auf das geistliche und moralische Leben der Mönche [...] Dieses Buch gehörte zur Regellektüre mittelalterlicher Leser" (Kurt Flasch, Das philosophische Denken im MA [Stgt. 2013], S. 165). Gerardy (S. 22) datiert den Druck nach dem Wasserzeichen "um 1476".

Ohne das weiße Schlussblatt, sonst komplett und breitrandig mit Témoins. Vor allem zu Beginn und gegen Ende merklich wasserrandig, stellenweise in den Schriftspiegel hineinreichend, mit vereinzelten Ausbesserungen. Der massive Einband ohne das zehnteilige Beschläge, fachmännisch restauriert. Von den beiden Schließen sind nur die oberen Haften und der an einem Leinwandband angebrachte Haken des unteren Schließbands erhalten. Spiegel erneuert; am vorderen Innendeckel das alte hs. Rückenschildchen.

References

HC 7927. Goff G-429. GW 11431. BMC I, 246. Proctor 1177. BSB-Ink G 317; Pell. 5377. Polain 1714. Voull., Bln. 868,3 & Köln 508. Nicht im IGI oder bei Oates. Zur Datierung: Theo Gerardy, "Gallizianimarke, Krone und Turm als Wasserzeichen in großformatigen Frühdrucken", in: Gutenberg-Jb. 1971 S. 11-23.

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