Floigl, Victor, Orientalist (1856-1886). Eigenh. Brief mit U.

Graz, 5. VII. 1885.

2¾ SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 850.00

An seinen Onkel: "Zürne mir nicht und sorge dich nicht. Ich habe am 2. Juli die 300 fl ausserordentlicher Subvention vom Ministerium, die ich dafür erwarten durfte, nicht erhalten und zwar aus dem Grunde nicht, weil ich im Juni im Immediatwege (bei demselben Referenten) um Verleihung der Scriptorstelle einkam, die bei der hiesigen Univ. Bibliothek mit 1400 fl Gehalt erledigt ist. Ich habe sie sowohl vom vorschlagenden Bibliothekar als vom decernirenden Hofrat in Wien zugesichert erhalten. (Bitte von dieser Mittheilung keinen Gebrauch zu machen.) Selbstverständlich geben sie mir entweder die Stelle und dann keine Subvention (für Juli-Dec.), oder die letztere: nach jener Entscheidung; diese muss aber noch in diesem Semester d. h. in diesem Monate Juli erfolgen; darum wurde eben die Subvention verzögert […]".

Victor Floigl lahrte als Privatdozent an der Universität Graz, hielt Vorlesungen über assyrisch-babylonische Geschichte, die Geschichte Israels und die Phöniker, veröffentlichte "Cyrus und Herodot, nach neu gefundenen Keilinschriften" (Leipzig 1881) und verstarb in seinem 30. Lebensjahr an einem Lungenleiden.

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