Necker, Jacques, Bankier und Finanzminister (1731-1804). Eigenh. Albumblatt.

O. O. u. D.

3 Zeilen. 8vo.

 2,500.00

Beginn des Zitats, mit dem Necker am Schluss des berühmten Rechenschaftsberichts an König Ludwig XVI. ("Compte rendu au Roi") seine Dienstfertigkeit und Unbestechlichkeit unterstrich: "J'ai renoncé même a la plus douce des satisfactions privées celle de servir". Das volle Zitat lautet: "J'ai renoncé même a la plus douce des satisfactions privées, celle de servir mes amis, ou d'obtenir la reconnaissance de ceux qui m'entourent" (Compte rendu, Paris 1781, S. 103f.).

Der Rechenschaftsbericht des bald darauf entlassenen Finanziministers (1776-81) an Ludwig XVI. erlangte Berühmtheit, weil darin erstmals Zahlen zu den Staatsfinanzen Frankreichs veröffentlicht wurden. Obwohl sich diese Zahlen als geschönt erwiesen, war Necker, der selbst dem dritten Stand angehörte, bei der Bevölkerung überaus beliebt. Zwar erhöhte der Bericht kurzfristig das Vertrauen der Gläubiger und erleichterte die Aufnahme von Schulden zur Finanzierung des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges, doch erwies er sich als Bürde für die auf Necker folgenden Finanzminister, die unbeliebte Sanierungsmaßnahmen der maroden Staatsfinanzen durchsetzen mussten. Aufgrund seiner Beliebtheit wurde Necker 1788 vom König erneut als Finanzminister eingesetzt und hatte großen Anteil an der Einberufung der Generalstände 1789. Nomineller Höhepunkt von Neckers politischer Karriere war die kurze Amtszeit als "Principal ministre d'état" 1789/90, die allerdings von der französischen Revolution überschattet war. Aufgrund seiner finanzpolitischen Opposition zur revolutionären Assemblée constituante handlungsunfähig trat Necker im Juli 1790 zurück und ging ins Exil in die Schweiz.

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