Bach, Alexander Frh. von, Politiker (1813-1893). Brief mit eigenh. U.

Wien, 24. XI. 1856.

1 S. Folio.

 120.00

An die "löbliche Direktion des Leutnant-Vereines für Kostkinder-Beaufsichtigung und Krippen" mit Dank für die Zusendung von dessen Jahrbuch: "Mit Vergnügen ergreife ich übrigens diesen Anlaß, der edlen und segenbringenden Wirksamkeit der löblichen Direktion und der leitenden Mitglieder meine besondere Anerkennung auszusprechen [...]".

Bacxh war Justizminister in den Kabinetten Doblhoff-Wessenberg (Juli bis November 1848) und Felix Fürst Schwarzenberg (November 1848 bis April 1852). Maßgeblich an Kaiser Franz Josefs ‚Sylvesterpatent‘ vom 31. XII. 1851 beteiligt, bildete das von Bach gemeinsam mit Karl Friedrich Kübeck Frh. von Kübau ausgearbeitete, später das ‚Bachsche System’ genannte Regelwerk die Grundlage für die politische Führung des wiedererrichteten absolutistischen Staates. Nachdem der Kaiser nach Schwarzenbergs Tod 1852 selbst die Staatsgeschäfte übernommen hatte, wurde Bach als Präsident der Ministerkonferenz zum wohl einflußreichsten Regierungsmitglied und 1854 in den Freiherrenstand erhoben. Nach den Niederlagen von Magenta und Solferino (Juni 1859) entlassen, war er bis 1865 Botschafter beim Heiligen Stuhl. „Sein vielfach befehdetes System bildete einerseits die Grundlage für die Neugestaltung des Staates, die bis zum Ende der Donaumonarchie (1918) wirksam blieb, anderseits verschärfte sein auf das Deutschtum gestützter Zentralismus die Nationalitätenfrage” (DBE).

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