Chlumecky, Johann Frh. von, Politiker (1834-1924). Kanzleibrief mit eigenh. U.

Wien, 15. II. 1882.

1 S. 4to.

 80.00

An den Druckereibesitzer Friedrich Gerold in Wien: "Nachdem Euer Hochwohlgeboren eine hervorragende Stellung in der österreichischen Industrie einnehmen und sich eines bedeutenden Einflusses unter Ihren Standesgenossen erfreuen, erlaube ich mir als Vorsitzender des Comités zur Gründung eines Pensionsvereines für Angestellte des Handels und der Industrie in Österreich an Sie das besondere Ersuchen zu richten, dem zu gründenden Vereine Ihre volle Unterstützung angedeihen zu lassen und für denselben in Ihrem Kreise zu wirken [...]".

Von 1871-75 als Minister für Ackerbau tätig, reorganisierte Chlumecky die Verwaltung der Staatsdomänen und förderte die Gründung der Hochschule für Bodenkultur in Wien; als Handelsminister (1875-79) bemühte er sich insbesondere um die Verstaatlichung der Eisenbahn, die er durch das "Eisenbahnexpropriationsgesetz" in die Wege leitete. Seine wohl bedeutendste Leistung war der 1905 zustandegekommene nationale Ausgleich zwischen Deutschen und Tschechen; darüberhinaus hatte Chlumecky maßgeblich Anteil am Zustandekommen des allgemeinen Wahlrechts.

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