Eines der führenden Handelshäuser für historische Bücher kommt aus Wien

  • Kurier
  • 31 July 2017
  • Beilage Exportkaiser, S. 4

Ausgezeichnete Exportleistung: 15.000 bis 20.000 Objekte befinden sich derzeit bei Inlibris in Wien

"Bücher, die die Welt bewegen" - unter diesem Motto hat sich Inlibris seit 25 Jahren auf den An- und Verkauf von historischen Büchern spezialisiert. Aber auch Originalhandschriften von Mozart, Beethoven, Luther und Marx sind durch das Unternehmen für Universitäten, Museen und Bibliotheken weltweit verfügbar. Der Geschäftsführer über den Wert von historischem Wissen, die Exportrate des Unternehmens und warum Bücher nie ersetzbar sein werden.

Ihr Unternehmen ist eines der weltweit führenden Handelshäuser für historische Bücher: Für Ihre Leistung wurden Sie dieses Jahr auch mit dem Exportpreis ausgezeichnet. Wie kam es zu dieser Entwicklung?

Hugo Wetscherek: Wir sind seit einem Vierteljahrhundert in der Branche tätig und nie mit dem Strom geschwommen. Das bedeutet, dass wir immer wieder neue Märkte und Handelszugänge gefunden haben, weltweit vernetzt sind, den Markt beobachten und auch Anfragen und Aufträge übernehmen, die vielleicht für andere zu aufwendig wären. Zum Beispiel haben wir schon vor 15 Jahren eine Lexikasammlung von über 10.000 Bänden katalogisiert und dann auch verkauft. Allen anderen war das zu mühsam.

An wen verkaufen Sie und was ist das Besondere an Ihren Büchern und dem Service?

Unsere Zielgruppe sind Universitäten, Nationalbibliotheken in jungen Staaten, aber auch Privatsammler. Wir handeln mit historisch relevantem Material, so haben wir etwa auch Werke und Manuskripte aus dem 14. Jahrhundert. Neben dem An- und Verkauf bieten wir außerdem Schätzungen von Büchern an, etwa für Banken und große Versicherungen.

Wie hoch ist Ihre Exportquote?

Unsere Exportrate liegt derzeit bei 99,25 Prozent. Wir haben durch viele neue Ansiedlungen von Universitäten eine besonders starke Nachfrage aus dem Mittleren Osten, in den Vereinigten Arabischen Emiraten, aber auch in China und den USA. Der kleinste Anteil des Exportes geht in europäische Länder.

Denken Sie, dass Bücher an Bedeutung verlieren könnten?

Das Bedeutende, Seltene wird immer wertvoller, das gewöhnliche alte Buch wird vom Markt verschwinden.