Becher, Johannes R.

Johannes R. Becher, Dichter und Politiker, 1891-1958

Becher war 1928 Mitgründer und Vorsitzender des Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller, emigrierte 1933 und ging 1935 in die Sowjetunion, wo er Chefredakteur der Internationalen Literatur wurde und unbeschadet den Großen Terror Stalins überstand, während drei Viertel aller deutschen UdSSR-Emigranten ermordet wurden oder in Gulags verschwanden. 1945 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde erster Präsident des Kulturbundes der DDR, später auch Kulturminister. In der DDR, deren Nationalhymne "Auferstanden aus Ruinen" er 1949 verfasste, galt Becher als Klassiker des Sozialistischen Realismus, im Westen hingegen war er hauptsächlich als expressionistischer Lyriker bekannt.